Seit Ende Februar nutzt die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH die Logon-Liste von Eurocontrol für die Zulassung von Flugzeugen zur Datalink-Kommunikation im Oberen Luftraum. Die zentrale Liste sorgt für weniger Abbruchraten bei der Datalink-Verbindung zum Flugzeug und damit für eine stabile und verlässliche Kommunikation – insbesondere bei hohem Verkehrsaufkommen, mit dem nach der Corona-Krise wieder zu rechnen sein wird. Für eine bessere Performance ist es notwendig, dass Flugzeuge mit der passenden Avionik ausgestattet sind.
Mit der „Controller Pilot Datalink Communication“ (CPDLC) können Piloten und Fluglotsen, zusätzlich zur Sprechfunkkommunikation, standardisierte Textnachrichten austauschen. Damit können zum Beispiel Höhenfreigaben, Steuerkurse oder die Weitergabe der Kontrolle an den nächsten Sektor vermittelt werden.
Seit Februar 2020 müssen Flugzeuge, die in zentralen Bereichen des Oberen Luftraums von Europa fliegen, mit entsprechender Avionik ausgerüstet sein (Commission Implementing Regulation (EU) 2015/310).
Die DFS-Lotsen in der Karlsruher Kontrollzentrale für den Oberen Luftraum nutzen Datalink seit 2012. Vor der Corona-Krise, im Januar 2020, wurden täglich annähernd 4.700 Datalink-Nachrichten zwischen Fluglotsen und Cockpit ausgetauscht.
Seit der Einführung von CPDLC ist die Nutzung stark gestiegen. Gelegentlich kommt es zu Abbrüchen bei Datalink-Verbindungen; die Gründe dafür sind sowohl boden- als auch cockpitseitig zu suchen. Einige Avionik-Ausrüstungen sind für das europäische Very High Frequency (VHF) Data Link (VDL) Mode 2 Netzwerk, das für den Austausch der Daten zwischen Flugzeugen und Bodenstationen genutzt wird, nicht geeignet. Manchmal liegt es auch an der Software-Version der entsprechenden Cockpit-Module.
Für die flüssige Abwicklung des Luftverkehrs, mehr Effizienz und Kapazität ist es notwendig, dass Airlines und Piloten ihre Flugzeuge mit passender, abgestimmter und aktuell gehaltener Avionik ausstatten und diese Daten in der Logon-Liste im Eurocontrol Netzwerk unter
https://ext.eurocontrol.int/WikiLink/index.php/Logon_List
einpflegen. Weitere Informationen sind dort abrufbar.
Die Logon-Liste gibt es seit 2013 – damals bekannt als Black and White List – und wurde bisher von der Maastrichter Kontrollzentrale (MUAC) und später auch von Skyguide genutzt.
Die DFS schließt sich MUAC und Skyguide an, hat ihr System und die Software angepasst und arbeitet nun auch mit der Logon-Liste von Eurocontrol. Für operative Fragen der Airlines steht die DFS direkt zur Verfügung unter CPDLC.Karlsruhe@dfs.de.
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Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2020). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen leiteten vor 2020 täglich bis zu 10.000 Flüge durch den deutschen Luftraum, im Jahr mehr als drei Millionen. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie Tower an den 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Die R. Eisenschmidt GmbH als weiteres DFS-Tochterunternehmen vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, an der Kaufbeuren ATM Training (KAT) wird militärisches Flugsicherungspersonal ausgebildet. Seit 2016 arbeitet die DFS an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet.