Flugsicherung für den Norden unter neuer Führung

Seit Jahresbeginn ist Andre Biestmann (54) neuer Betriebsleiter der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH am Standort Bremen. Der ehemalige Bremer Fluglotse leitete die vergangenen 14 Jahre zwei Zentralbereiche am DFS-Unternehmenssitz in Langen, die sich mit den Lotsenvorschriften und der Planung von Flugverfahren befassen. Als Pandemiebeauftragter brachte er die DFS zudem gut durch das Corona-Jahr 2020.

Andre Biestmann löst als neuer Bremer DFS-Betriebsleiter Christine Schierhorn ab, die zum neuen Jahr als Leiterin des Bereichs Operational Performance and Development in die Unternehmenszentrale nach Langen wechselte. „Ich freue mich sehr, nach 14 Jahren wieder in meine Heimat im Norden zurückzukehren“, begründet der gebürtige Dammer aus dem Landkreis Vechta seinen Schritt. 1990 begann Biestmann seine Karriere als Fluglotse in der DFS-Kontrollzentrale in Bremen. Zwischen 2003 und 2006 leitete er dort das operative Büro, bevor er 2007 in die Unternehmenszentrale nach Langen bei Frankfurt wechselte. Als Leiter des Bereichs Luftraum und Verfahren gingen alle Flugverfahren im deutschen Luftraum über seinen Schreibtisch. Zudem leitete er als Vorsitzender die Expertengruppe Aktiver Schallschutz für den Flughafen Frankfurt und die Region Rhein/Main. Seit Januar 2020 ist er zudem Pandemiebeauftragter der DFS und sorgte für den Schutz der bundesweit rund 5.600 Mitarbeiter: „Wir gehören zur kritischen Infrastruktur und stellen unsere Dienstleistung auch in der Krise bereit. Nicht zuletzt für die Verteilung der Impfstoffe in aller Welt ist der Luftverkehr systemrelevant.“

In der DFS Kontrollzentrale in Bremen arbeiten rund 500 Mitarbeiter für die Sicherheit im norddeutschen Luftraum. Dieser umfasst 180.000 Quadratkilometer und reicht von der niederländischen bis zur polnischen Grenze sowie von der dänischen und schwedischen Grenze bis nach Kassel und Cottbus. Innerhalb dieses Luftraumes leisten die Fluglotsen zudem die An- und Abflugkontrolle für die internationalen Flughäfen Bremen, Hannover, Hamburg und Berlin. 

Die DFS Deutsche Flugsicherung hat im vergangenen Jahr so wenige Flugzeuge kontrolliert wie noch nie seit ihrer Gründung. 2020 wurden im deutschen Luftraum rund 1,46 Millionen Flüge gezählt, weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland ist damit auf das Niveau vor der Wiedervereinigung gesunken.

Der Verkehrsrückgang im norddeutschen Luftraum der DFS Kontrollzentrale Bremen lag 2020 bei -56,4 Prozent: Die Bremer Fluglotsen kontrollierten lediglich 290.877 Flüge (2019: 667.288). Der Verkehrsrückgang an den Flughäfen im Norden in 2020: Bremen: 15.187 (-49,3%); Hannover: 27.367 (-57,8%); Hamburg: 60.144 (-59,7%), Berlin: 95.461 (-66%).

Auch nach der erfolgreichen Entwicklung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus und der Aufnahme der Impfungen in den Ländern rechnet die DFS nicht damit, dass sich der Luftverkehr rasch wieder erholt. „Es wird voraussichtlich bis 2025 dauern, bis das alte Niveau wieder erreicht wird“, blickt Andre Biestmann in eine ungewisse Zukunft. 

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Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2020). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen leiteten vor 2020 täglich bis zu 10.000 Flüge durch den deutschen Luftraum, im Jahr mehr als drei Millionen. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie Tower an den 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Die R. Eisenschmidt GmbH als weiteres DFS-Tochterunternehmen vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, an der Kaufbeuren ATM Training (KAT) wird militärisches Flugsicherungspersonal ausgebildet. Seit 2016 arbeitet die DFS an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet.