Negativ-Rekorde für die Luftfahrt in Deutschland


Lediglich 8797 Flüge zählte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH am verkehrsreichsten Tag des Jahres 2020. Im Vorjahr hatte der Spitzenwert im deutschen Luftraum noch bei 11.012 Flügen gelegen. Mit gerade einmal 756 Flügen an einem einzigen Tag verzeichnete die DFS einen neuen Negativ-Rekord.

Der 21. Februar 2020 war mit 8.797 Flugbewegungen der verkehrsreichste Tag des Jahres. Das geht aus dem Jahreskurzbericht hervor, den die DFS für das vergangene Jahr veröffentlicht hat. Dies ist ein ungewöhnlicher Zeitpunkt für einen Jahreshöchstwert; in den Vorjahren hatten die Verkehrsspitzen immer in den Sommermonaten gelegen. Doch seit dem Frühjahr haben die Auswirkungen der Pandemie die Luftfahrt fest im Griff: 2020 wurden im deutschen Luftraum rund 1,46 Millionen Flüge gezählt. Das sind 56,2 Prozent weniger als im Vorjahr, als die Zahl der Flugbewegungen noch bei 3,33 Millionen lag.

Der Negativ-Rekord, also der verkehrsärmste Tag des Jahres, wurde am Ostersonntag 2020 erreicht. Lediglich 756 Flüge kontrollierten die Fluglotsinnen und Fluglotsen der DFS an diesem Tag im gesamten Luftraum der Bundesrepublik Deutschland. Zum Vergleich: So viele Flugbewegungen verzeichnete allein der Düsseldorfer Flughafen am Spitzentag des Jahres 2019 (754 Flüge); am Frankfurter Flughafen waren es sogar mehr als doppelt so viele (1624 Flüge). Am verkehrsärmsten Tag des Jahres 2019, dem 25. Dezember, hatte die DFS im deutschen Luftraum noch 4.410 Flüge gezählt. Das waren fast sechs Mal so viele wie am Tiefpunkt des Jahres 2020.

„Trotz dieser sehr geringen Verkehrszahlen muss die Flugsicherung immer uneingeschränkt handlungsfähig sein, denn sie ist Teil der kritischen Infrastruktur“, sagt Dirk Mahns, Geschäftsführer Betrieb der DFS. „Tower und Lufträume kann man nicht einfach schließen. Deshalb müssen wir auch bei wenig Verkehr mindestens 60 Prozent unseres Lotsenpersonals vorhalten.“

Flugsicherung bedeutet nicht nur, Urlauber oder Geschäftsreisende sicher an ihr Ziel zu bringen. Auch für den grenzüberschreitenden Warenverkehr ist der Luftverkehr unverzichtbar. „In dieser besonderen Pandemie-Situation hat die DFS auch eine besondere Verantwortung bei der Verteilung der Impfstoffe“, sagt Mahns. Zur Aufrechterhaltung ihrer Dienste und zum Schutz ihrer Mitarbeiter hat die DFS frühzeitig reagiert und umfangreiche Arbeitsschutzmaßnahmen umgesetzt. „Unser Anspruch ist, dass der Verkehr im deutschen Luftraum auch in Krisenzeiten sicher und flüssig abgewickelt wird.“

Medienkontakt:
Kristina Kelek:
Telefon (06103) 707-4161
Email: presse@dfs.de

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2020). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen leiteten vor 2020 täglich bis zu 10.000 Flüge durch den deutschen Luftraum, im Jahr mehr als drei Millionen. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie Tower an den 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Die R. Eisenschmidt GmbH als weiteres DFS-Tochterunternehmen vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, an der Kaufbeuren ATM Training (KAT) wird militärisches Flugsicherungspersonal ausgebildet. Seit 2016 arbeitet die DFS an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet.